Ackerbau ist auch in unserer heutigen Zeit wieder zukunftsträchtig. Allein schon wenn man den Energiesektor betrachtet und die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen, stellt man fest, dass gerade dieser Bereich die Landwirtschaft wieder gut dastehen lässt.
Neuigkeiten gab es dort zum Beispiel bei den Biokraftstoffen. Diese sollen zwar bis 2012 mit 45 Cent pro Liter versteuert werden und der Konsument kommt nicht mehr so günstig davon, einen Lichtblick gibt es aber für die Zulieferer – die große Koalition hat sich dafür ausgesprochen, dass Biokraftstoffe künftig in größeren Mengen unter die bestehenden Kraftstoffe gemischt werden. Von vier Prozent soll auf acht Prozent erhöht werden. Damit bleiben die Kraftstoffe aus Nutzpflanzen im Rennen, Deutschland senkt seine Abhängigkeit von Ölimporten und tut gleichzeitig etwas für den Klimaschutz. Ein rundum gelungener Plan.
Zudem drücken die neuen synthetischen Biokraftstoffe der zweiten Generation auf den Markt. Biobuthanol aus Strohzellstoff soll das herkömmliche Benzin ersetzen und synthetischer Diesel wird aus Holzresten produziert. Was die Leistung betrifft sind diese synthetischen Biokraftstoffen unseren bisher bekannten weit überlegen, zudem werden bei der Erzeugung die ganzen Nutzpflanzen verwendet, nicht nur wie beim Biodiesel die Fruchtpflanze.
Ein weiterer Vorteil der Effizienz liegt eindeutig in der möglichen Produktionsmenge: während man bisher aus einem Hektar Agrarfläche ca. 1500 Liter Biodiesel produzieren konnte, kann man aus der gleichen Fläche ca. 4000 Liter synthetischen Kraftstoff herstellen. Zudem fallen für diese Biokraftstoffe bis 2015 keinerlei Kraftstoffsteuer an. Die großen Ölkonzerne wie BP und Shell haben diesen Trend wahrgenommen und stecken schon längst mitten im Geschäft der synthetischen Biokraftstoffen.
Aber auch wenn man von der Energieerzeugung weggeht und sich die Finanzkrise ansieht, stellt man fest, die Landwirtschaft hat Zukunft. Letztlich haben wir es mit einem Kreislauf zu tun, der die Energiekrise, den Klimawandel, die Finanzkrise und auch den Wassermangel einschließt. Ein Anfang muss gemacht werden, ein erster Schritt jedes Konsumenten.
Da beim Transport vieler Produkte unseres täglichen Bedarfs Energie verbraucht wird und schließlich auch Trinkwasser, sollte man versuchen, den größten Teil der Güter vor Ort zu kaufen. Hier macht auch die Finanzkrise die Gemeinden erfinderisch. In einigen bayerischen Gemeinden wurde eine Art Regionalwährung eingeführt, beispielsweise der Lechtaler, der Chiemgauer oder der Hallertauer. Zweck des Ganzen ist, die eigene Produktion in der Gemeinde zu halten, Export damit zu verhindern, die eigene Wirtschaft wieder anzukurbeln und nicht zuletzt, Transportwege für zugekaufte Produkte zu vermeiden. Damit gehen diese Gemeinden mit gutem Beispiel voraus und unterstützen damit vor allem ihre Landwirtschaft und halten ihre Wirtschaft vor Ort am Laufen.